Vorfahrt für die Lehre
Zehn Millionen Euro für eine neue Qualitätsoffensive
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Foto: TU-Pressestelle |
Kürzere Studienzeiten, bessere Betreuung, moderne Labore
und didaktisch versierte Hochschullehrer: Damit die TU Berlin in
den nächsten Jahren auf diesen Gebieten punkten kann, bündelt
sie nun ihre Kräfte für eine deutliche Verbesserung ihrer
Lehre.
Vier Initiativen sollen zu besserer
Studiensituation führen. |
"Mit vier Einzelinitiativen wollen wir einen großen
Schritt in Richtung Studienreform gehen. Herzstück ist unser
neues 10-Millionen-Programm Offensive Wissen durch Lernen'.
In den nächsten drei Jahren wollen wir darüber Geld für
mehr Tutoren, eine bessere Geräteausstattung in den Laboren,
für Weiterbildungsprogramme im Bereich Didaktik und innovative
Studierendenprojekte gezielt an die Fakultäten vergeben",
erläutert TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler bei der
Vorstellung im Akademischen Senat.
Bereits im Sommer hatte die TU Berlin zwei Millionen Euro für
das neue Medienzentrum
für multimediales Lernen, Lehren und Forschen "MuLF"
bewilligt - die zweite Säule des Gesamtprogramms. Über
das Zentrum sollen E-Learning- und E-Teaching-Projekte der Universität
zusammengefasst und weiter entwickelt werden. Dass die Investition
sich bereits ausgezahlt hat, konnte schon im August vermeldet werden:
MuLF bekam vom Bundesbildungsministerium weitere 1,7 Millionen Euro
für das Projekt "Nemesis
- New Media Support & Infrastructure". Daran beteiligen
sich vier Fakultäten und drei zentrale Einrichtungen der TU
Berlin. Lernen, Wissen, Prüfen, Studieren, Experimentieren
und Forschen sind darin zu einer vernetzten Struktur verwoben. Die
dritte Säule bildet ein Programm zur Begabtenförderung,
dessen Schwerpunkte im nächsten Jahr detailliert vorgestellt
werden. Die Konzepte für die zwei Graduiertenschulen (siehe
TU intern,
10/2005), die die TU Berlin beim Exzellenzwettbewerb von Bund
und Ländern eingereicht hat, flankieren all diese Maßnahmen,
führen sie doch vom Studium in Richtung Qualifizierung für
den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Mehr Tutoren, kleinere Seminare
und moderne Labore |
"Das Studium an der TU Berlin dauert zu lange, durchschnittlich
zwei bis drei Semester. Die Seminare und Vorlesungen sind überfüllt
und die Geräte für Experimente veraltet. Außerdem
stehen wir vor der kompletten Einführung gestufter Studiengänge.
Bis zum Wintersemester 2007/2008 werden alle Studienprogramme erneuert
und auf Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt sein",
umreißt der 1. Vizepräsident für Lehre und Studium,
Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, die Hintergründe. Mit dem
10-Millionen-Programm sei auch eine weitgreifende Qualitätssicherung
für aktuelle und künftige Studiengänge an der TU
Berlin verbunden.
Würde die TU Berlin nicht jetzt investieren und Defizite gezielt
beseitigen, käme es ihr in einigen Jahren teuer zu stehen,
warnt TU-Präsident Kutzler. "Mit den Hochschulverträgen
sind wir an eine leistungsbezogene Mittelvergabe gebunden. Einen
Teil unseres Landeszuschusses verlieren wir, weil andere besser
sind. Dies muss sich umkehren. Mit unseren Initiativen, die schnell
in der Praxis greifen sollen, bereiten wir die TU Berlin schon auf
den nächsten Hochschulvertrag ab 2009 vor", so Kurt Kutzler.
Stefanie Terp
www.tu-berlin.de/presse/pi/2005/pi300.htm
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