Schwer auf Draht
Bauingenieure und TU-Alumni-Firma erhalten Innovationspreis
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100 Meter Draht pro Stunde
magnetisiert das System im Beton
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Zu den Gewinnern beim Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2006
(siehe Artikel "Fortschritt kommt
aus der Universität") gehört auch das TU-Fachgebiet
Baustoffe und Baustoffprüfung. Prof. Dr.-Ing. Bernd Hillemeier
und Andrei Walther haben mit ihrem "Mobilen Messsystem zur
Spanndrahtbruchortung in Querspanngliedern von Brückenplatten"
ein System entwickelt, mit dem Spannbetonbrücken überprüft
werden können, ohne dass es zu langwierigen Brückensperrungen
kommt. Allein in Deutschland gibt es über 25000 solcher Brücken,
die durch defekte Drähte potentiell vom Einsturz bedroht sind.
Bislang musste zur Überprüfung stets der Fahrbahnbelag
geöffnet werden. Mit dem neuen System, das insbesondere nachts
eingesetzt werden soll, wird das überflüssig. Dabei rollt
ein Magnetwagen über die Brücke und magnetisiert die Drähte.
Ein mitfahrender Rotationssensor erkennt Poländerungen und
zeichnet sie auf. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf
Beschädigungen ziehen.
Bisherige Systeme mussten bislang die Betonoberfläche zur
Magnetisierung mehrfach überfahren. Dank eines neu entwickelten
und konstruierten Magneten sowie besserer Sensoren zum Messen geht
die Überprüfung nun deutlich schneller. Rund 100 Meter
schafft das System in einer Stunde, damit können Brücken
innerhalb einer Nacht überprüft werden.
ProSA ist ein neuartiges Ventil zur Behandlung des sogenannten
Hydrozephalus, des Wasserkopfs. Infolge einer überhöhten
Ansammlung von Hirnwasser kommt es bei dieser Krankheit zu einem
schädlichen Abbau von Hirngewebe. Unbehandelt kann es zum Erliegen
der Blutversorgung im Gehirn kommen, in der Folge stirbt der Patient.
Um den Druck im Gehirn zu senken, wird ein Ventil implantiert. Es
leitet über eine gleichfalls implantierte Schlauchleitung die
überschüssige Flüssigkeit aus dem Schädel des
Patienten in den Bauchraum ab. Die von der Christoph
Miethke GmbH & Co. KG jetzt entwickelte Neuerung besteht
darin, dass sich das Produkt nun an das jeweilige Alter des heranwachsenden
Patienten und an dessen Positionsänderung anpassen lässt.
Damit wird vor allem Kindern eine Vielzahl belastender Operationen
erspart.
cho
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