3. Die Nichtleser
Es wurden 126 Nichtleser (34% weiblich/ 66% männlich) ausgewertet. Davon sind 84% Studenten, der kleine Rest verteilt sich auf die übrigen Gruppen. Dieses Ergebnis verdeutlicht,
dass die Zahl der Nichtleser unter den Wissenschaftlern mit einer schriftlichen Befragung nicht zuverlässig erfasst werden konnte und man hier mit einer weitaus höheren „Dunkelziffer" rechnen
muss. Umgekehrt die Situation bei den Studenten: Durch die direkte Ansprache wurden sehr viele Nichtleser erfasst, die Aussagen über den Anteil von Nichtlesern in der Studentenschaft sind hier weit
zuverlässiger, tendenziell aber noch zu niedrig. Insgesamt wurden 209 Studenten befragt, von denen die Hälfte „TU Berlin intern" lesen.
Im Vergleich zu den Lesern von „TU Berlin intern" nutzen die Nichtleser signifikant weniger Zeitungen (p<.001) und Zeitschriften (p<.001), Internet (p<.001) sowie
Bücher (p<.001). Anders als die Leser von „TU Berlin intern" schätzen auch nur 33% der Nichtleser ihren Informationsstand über die Universität als überwiegend gut ein.
Interessanterweise beurteilen die Nichtleser ihren Gesamtinformationsstand signifikant (p<.001) schlechter als die Leser. Beide Gruppen unterscheiden sich in ihrem Informationsverhalten bzgl. der
Universität. Die Leser informieren sich (neben dem Hochschuljournal) stärker an Hand von Tageszeitung (p<.001), Lokalradio/Fernsehen (p<.001) und dem Internet (p<.001) über die
Universität. Der schlechtere Informationsstand könnte sich also sowohl durch das Nichtlesen des Hochschuljournals als auch durch die schwächer ausgeprägte Lektüre von Zeitungen und
Vorlesungsverzeichnissen erklären.
62% der Nichtleser haben das Hochschuljournal zu einem früheren Zeitpunkt noch nicht betrachtet.
Tabelle 3 gibt Aufschluss über die Gründe des Nichtlesens: Nur 35,5% der Befragten geben an, kein
Interesse an der Publikation zu haben, und 41% der Befragten kennen das Journal nicht. Dies könnte ein
Indiz dafür sein, dass potenzielle Leser noch nicht oder nur unzureichend mit dem Hochschuljournal in
Berührung gekommen sind.
Allerdings unterscheiden sich Leser und Nichtleser auch hinsichtlich spezifischer inhaltlicher
Interessen. Wie
Abb. 8 zeigt, interessieren sich die Nichtleser stärker für den Themenbereich Unterhaltsames. Da
die Studenten unter den Lesern ebenfalls mehr Unterhaltsames im Hochschuljournal begrüßen (s. Abb. 4),
ist diese Forderung möglicherweise generell durch die Zugehörigkeit zur Gruppe Student bedingt.
Tabelle 3: Warum lesen Sie nicht/nicht mehr? (Mehrfachnennungen)
Gründe
|
Trifft zu, sagen...
|
Kein Interesse
|
35,5%
|
Kenne ich nicht
|
41,1%
|
Lese generell wenig
|
8,1%
|
Themenauswahl nicht interessant
|
11,3%
|
Layout gefällt mir nicht
|
11,3%
|
Zu wenig Informationsgehalt
|
8,9%
|
Nicht unterhaltsam
|
10,5%
|
Sonstiger Grund
|
25,8%
|
Abb. 8: Interesse für Themenbereiche: Studentische Nichtleser und Leser im Vergleich
Die studentischen Leser interessieren sich stärker für die Themenbereiche Preise und Ehrungen,
Tagungen und Messen, Hochschulpolitik sowie Verwaltung. Da die beiden letztgenannten Themen aber nur
eine schwache Berücksichtigung in TU Berlin intern" erfahren, besitzen sie kaum
`Abschreckungspotenzial' für die studentischen Nichtleser. Stark berücksichtigte Themen wie Studium und Lehre interessieren
beide Gruppen gleichermaßen. Dies lässt vermuten, dass die studentischen Nichtleser nicht auf Grund
anderer Themeninteressen das Journal verweigern, sondern ein Großteil von ihnen durch das Magazin
schlicht nicht erreicht wird.
Zwischenfazit 6
Die Nichtleser _ in dieser Befragung zum allergrößten Teil Studierende _ sind potenzielle
Leser. Sie lesen TU Berlin intern" deshalb nicht, weil sie das Heft nicht kennen bzw. noch
nie damit in Kontakt geraten sind. Durch verstärkte Werbung für TU Berlin intern"
könnten neue Leser, und hier vor allem Studenten, erreicht werden. Denkbar wären beispielsweise
Kampagnen für TU Berlin intern" an der TU Berlin.
|