TU intern - Dezember 2000 - Forschung
Aus alt mach neu - Ressourcenschonung für die Zukunft
Der Sonderforschungsbereich "Demontagefabriken an
der Technischen Universität Berlin
Mit der Entwicklung von Strategien und Technologien zur Schonung
der natürlichen Ressourcen und zur Verringerung von Umweltbelastungen
beschäftigt sich der 1995 an der TU Berlin eingerichtete Sonderforschungsbereich
281 "Demontagefabriken zur Rückgewinnung von Ressourcen
in Produkt- und Materialkreisläufen, an dem acht
Fachgebiete der TU Berlin und eines der Hochschule
der Künste (HdK) beteiligt sind. Der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten
liegt auf der Rückgewinnung von Ressourcen durch den Einsatz
von Demontagefabriken. Ende Juli präsentierte sich der Sonderforschungsbereich
Gutachtern der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG). Ergebnis: Die Gutachter empfehlen, den Sonderforschungsbereich
auch in Zukunft zu fördern.
Sonderforschungsbereiche sind fachübergreifende Forschungsschwerpunkte
an Hochschulen, die durch die DFG seit Ende der sechziger Jahre
mit einem besonderen Förderprogramm unterstützt werden.
Gegenwärtig fließt etwa ein Viertel der Mittel aus dem
DFG-Förderetat (ca. 2,4 Milliarden DM) an die sogenannten Sfbs.
Bedingt durch die unabhängige Evaluation wird die Zahl der
Sonderforschungsbereiche an einer Universität in Rankings oftmals
als Maßstab für die Qualität der Forschung herangezogen.
Von den gegenwärtig etwa 300 deutschen Sfbs ist die TU Berlin
an 16 beteiligt, davon an der Hälfte als verantwortliche Sprecherhochschule.
Sprecher des Sfb 281 ist Prof. Dr. Günther Seliger, Lehrstuhl
Montagetechnik und Fabrikbetrieb.
Der Sfb 281 wurde eingerichtet, als sich die Notwendigkeit zur
Schonung der natürlichen Ressourcen abzeichnete. Der neue Forschungsansatz
besteht darin, die Beseitigung (Verbrennung und Deponierung) von
gebrauchten Produkten zu reduzieren, indem Materialien und funktionsfähige
Komponenten entnommen und einer Verwertung bzw. erneuten Verwendung
zugeführt werden. Die Demontage der Altprodukte gab daher den
Ausschlag für den Schwerpunkt des Sonderforschungsbereiches
Demontagefabriken. Dieses Schlagwort bezeichnet jedoch nur die sprichwörtliche
Spitze des Eisbergs - es existieren insgesamt 4 Projektbereiche
mit 16 verschiedenen Teilprojekten, in denen rund 100 unterschiedliche
Arbeitspakete bearbeitet werden. Um eine Umweltschonung durch die
Demontage von Produkten zu erreichen, sind beispielsweise innovative
logistische Konzepte, demontagegerechte Konstruktionsmethoden sowie
die Betrachtung ökologischer und ökonomischer Aspekte
erforderlich.
Bahadir Basdere
- Verfahren und Werkzeuge für Demontage
- Logistikstrukturen und Stadtentwicklung
- Produktbewertung und Demontageplanung
- Demontagegerechte Produktgestaltung
Ansprechpartner für den Sonderforschungsbereich "Demontagefabriken
zur Rückgewinnung von Ressourcen in Produkt- und Materialkreisläufen
ist der Geschäftsführer Alexander Stenzel, E-Mail:
Alexander.Stenzel@iwf-mt.tu-berlin.de.
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http://www.tu-berlin.de/sfbs/demontage/
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