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TUI_07_AvH_Sonderausgabe

Seite 6 TU intern · Nr. 7/2016Innenansichten Von der Lehre zum Lernen Die Individualität der Studierenden rückt ins Zentrum eines komplexen Qualitätsmanagements in der Lehre Von Hans-Ulrich Heiß Die Technische Universität Berlin mit knapp 34 000 Studierenden in 120 Studiengängen ist eine Massenuniversität mit einer sehr heterogenen Studierendenschaft. Die Studierenden unterscheiden sich nicht nur in ihren Vorkenntnissen und Fähigkeiten, sondern auch in ihrer Motivation, ihren Einstellungen und Zielsetzungen sowie ihrer kulturellen Herkunft. Das stellt uns vor ganz besondere Herausforde- rungen.Wir haben daher beschlossen, der Individualität der Studieren- den stärker Rechnung zu tragen und den Lernprozess der Studierenden ins Zentrum zu stellen. Das bedeutet, einen Kulturwandel in der Lehre anzustoßen. Dazu treffen sichVertreterinnen undVertreter der Fakul- täten, wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und Studie- rende einmal jährlich zu einer Klausurtagung. Unter dem Motto „The shift from teaching to learning“ diskutieren Lehrende und Lernende der TU Berlin, wie man Lehre und Lernen verbessern und den Lern- prozess individualisiert unterstützen kann. Lehrende und Lernende verstehen sich als Partner in diesem Prozess und sind sich bewusst, dass dies zu einem veränderten Rollenverständnis führt. Wir denken, dass man der He- terogenität der Studierenden mit einem vielfältigen Angebot an unterschiedlichen Lernfor- maten begegnen muss, die auch die Eigenverantwortung des Einzelnen stärken. Wir wollen traditionelle Lehre durch digita- le Medien sinnvoll ergänzen und das Forschungs-, Erkenntnis- und Gestaltungsinteresse als moti- vierendes Element stärker im Lernprozess berücksichtigen. Um den Neuimmatrikulierten die Studieneingangsphase zu erleichtern, sorgen wir für eine intensive Betreuung und akti- vierende Lehr- und Lernformen. Denjenigen Studienbewerbern, die sich in ihrer Fächerwahl noch unsicher sind, bieten wir ein einjähriges Orientierungs- studium an, das ihnen eine Innensicht auf die verschiedenen Fächer ermöglicht und nach einem Jahr eine fundierte Entscheidung erlaubt. Wichtig ist uns auch das Lernen im Kontext sozialen Engagements, das Service Learning, dem ein fester Stellenwert an derTU Berlin ein- geräumt wird.Wir fördern die Selbstreflexion der eigenen Lehre und denAustausch von Erfahrungen unter den Lehrenden sowie zwischen Lehrenden und Lernenden durch Lehrkonferenzen, den regelmäßig stattfindenden „Tag der Lehre“ und die vielen Feedbackgespräche zurVeranstaltungsevaluation. Dies sind Bestandteile eines komplexen Qualitätsmanagements, das wir in den letzten Jahren aufgebaut haben und dessenWirksamkeit gerade im Rahmen einer Systemakkreditie- rung überprüft wird. From teaching to learning Students’ individuality becomes the focus of a complex quality management system in teaching By Hans-Ulrich Heiß TheTechnische Universität Berlin, with just under 34,000 students in 120 study programs, is a mass university with a very hetero- geneous student body.The students differ not only in their previous knowledge and abilities, but also in their motivation, attitudes and aims, and in their cultural background. This presents us with very particular challenges.We have therefore decided to take more account of students’ individuality, and to focus on their learning process.This means initiating a cultural shift in teaching.To achieve this, representa- tives of the faculties, research associates and students come together once a year for a closed meeting. Under the slogan “The shift from teaching to learning”, teachers and learners from the TU Berlin talk about how teaching and learning can be improved, and how the learn- ing process can be supported in an individualized way.Teachers and learners see themselves as partners in this process, and are aware that this will lead to a changed understanding of their respective roles. We believe that we must respond to the heterogeneity of the student body by offering a diverse range of different learning formats, which also strengthen the personal responsibility of the individual.We want to make good use of digital media to supplement traditional teach- ing, and we want to pay more attention to the student’s interest in research, knowledge and creative action as a motivating element in the learning process.To make the introductory phase easier for newly enrolled students, we provide intensive support and activating forms of teaching and learning. For those applicants who are not yet certain of their choice of subjects, we offer a one-year orientation program, giving them an inside view of the different subjects, and allowing them to make a well-founded decision after a year.TheTU Berlin also attaches great importance to learning in the context of social engage- ment, or service learning. We encourage our staff to reflect on their own teaching, and offer them the opportunity to discuss their experiences with other teachers, and with learners, at teaching conferences, at the regular event “Tag der Lehre” (“Day of Teaching”), and in the many feedback talks for evaluating lectures and classes.These are components of the complex quality management system we have built up in the last few years. The effectiveness of this system is currently being reviewed as part of a system accreditation process. Die Transformation Das Campusmanagementprogramm größte IT-Verwaltungsprojekt Die TU Berlin startete 2015 ein groß angelegtes IT-Programm, um alle Kernprozesse der Universität durch eine integrierte Software zu unterstützen. Die digitale Transfor- mation der TU-Verwaltung und der universitären Managementprozesse ist ein deutsch- landweit bedeutendes Vorhaben. Frau Prof. Gutheil, wie kam es zu diesem Schritt? Unterschiedliche Entwicklungen der vergangenen Jahre hatten eine Entscheidung zur Neuaufstellung der IT-Landschaft an der TU Berlin geradezu herausgefordert. Steigende Drittmitteleinnahmen in der Forschung, derAnspruch langfristiger Hoch- schulplanung und nicht zuletzt die Modularisierung des Studiums durch den Bolo- gna-Prozess führten zu immer komplexerenVerwaltungsabläufen. Innerhalb derTU Berlin wurden bereichsspezifische Softwarelösungen entwickelt, die teilweise mit- einander verbunden waren. Das hatte oft doppelte Datenpflege,Arbeitsverdichtung und unzureichende Kundenorientierung zur Folge. Das Präsidium derTU Berlin hat sich daher für eine umfassende Zusammenführung der IT-Prozesse im Rahmen eines integrierten Systems mit der SAP-Standardsoftware entschieden und setzt damit innerhalb der deutschen Hochschullandschaft ein Signal. Auch für die Firma SAP ist das Projekt mit derTU Berlin das deutschlandweit größte im öffentlichen Sektor. Was sind die Ziele des Campusmanagementprogramms? Wir wollen damit die Kundenzufriedenheit steigern, die Belastung der Beschäftigten vermindern, Kommunika- tionswege verkürzen und eindeutige Zuständigkeiten definieren. Auch Rechtssicherheit und Wirtschaftlich- keit sind natürlich Ziele. Mit der Entscheidung für eine Softwarelösung erreichen wir die Vereinheitlichung von Abläufen über Fakultäts- und Abteilungsgrenzen hinweg. Insellösungen gehören damit der Vergangenheit an. Mit digitalem Workflowmanagement, moderner Nutzerober- fläche und Zugriff auf einheitliche Grunddaten kann nun die Verwaltung Forschung und Lehre auf moderne Art und Weise unterstützen – so wie wir es auch im privaten Umfeld gewohnt sind. Nicht zuletzt verspricht sich dieTU Humboldt-Gäste an der TU Berlin Humboldt Guests at TU Berlin Branko Mitrovic Philosophie und Baukunst Der Renaissance-Spezialist Branko Mitrovic aus Neusee- land arbeitete 2010 am TU-Fachgebiet Kunstgeschichte bei Prof. Dr. Adrian von Buttlar an der Verortung der Ar- chitekturgeschichte in der Wissenschaftsgeschichte. Er ist profunder Kenner insbesondere der italienischen Archi- tektur der Renaissance. Auch sein Sprachtalent hilft ihm bei der Arbeit: Serbokroatisch ist seine Muttersprache, aber auch in Englisch, Deutsch, Italienisch, Französisch, Russisch, Latein und Griechisch ist er zu Hause. Philosophy and architecture In 2010 the Renaissance specialist Branko Mitrovic from New Zealand worked under Prof. Dr. Adrian von Buttlar in the TU department of art history, on the positioning of architectural history within the history of science and the humanities. Not only is he highly knowledgeable, especially about Italian Renaissance architecture, but his talent for languages also helps him in his work: his native language is Serbo-Croatian, but he is also at home in Eng- lish, German, Italian, French, Russian, Latin and Greek. Olga Sorkine Design auf Knopfdruck Computer Graphics sind das Faible von Olga Sorkine aus Israel. 2007 forschte sie als Alexander von Humboldt- Stipendiatin zusammen mit dem TU-Informatiker Prof. Dr. Marc Alexa an der computerbasierten Bilderzeugung zum Beispiel für Animationsfilme. Ihre hochkomplizierten Algorithmen erlauben es Designern, Bewegungsverände- rungen von Figuren per Knopfdruck zu erzeugen oder Möbel, Vasen oder Skulpturen zu entwerfen. Design at the touch of a button Computer graphics are the passion of Olga Sorkine from Israel. In 2007 she held an Alexander von Humboldt fel- lowship and carried out research with TU computer sci- entist Prof. Dr. Marc Alexa, on computer-based image generation, for example for animated films. Her highly complex algorithms allow designers to change charac- ters’ movements at the touch of a button, or to design furniture, vases or sculptures. Yong-Hee Lee Licht ist Zukunft Professor Yong-Hee Lee vom KAIST in Südkorea war im November 2014 Gast im Zentrum für Nanophotonik bei Prof. Dr. Dieter Bimberg. Angesichts immer größer wer- dender Datenraten sucht der Koreaner nach Lösungen für eine energieeffiziente Übertragung über immer „kleinere“ Laser. Für ihn liegt die Zukunft der Informations- und Kom- munikationstechnologie in der Photonik. „Wir werden im- mer mehr mittels Licht kommunizieren“, ist er überzeugt. Light is future In November 2014 Professor Yong-Hee Lee from KAIST in South Korea was a guest researcher in the Center of Na- nophotonics, working under Prof. Dr. Dieter Bimberg. In response to constantly increasing data rates, the Korean scientist is seeking solutions for energy-efficient trans- mission via ever “smaller” lasers. For him, the future of information and communication technology lies in pho- tonics. He is convinced that “we will be using light to communicate more and more”.pp The transformation of administration The campus management program of the TU Berlin is the biggest IT administration project at any university in Germany In 2015 the TU Berlin started a large-scale IT program to support all core processes of the university with an integrated software system. The digital transformation of the TU administration and of the university management processes is a significant project for the whole of Germany. Professor Gutheil, how did this come about? Different developments in recent years had made a decision to restructure the IT landscape at the TU Berlin almost inevitable. Increases in third-party funding in research, the need for long-term university planning, and not least, the modulari- zation of study programs as a result of the Bologna Process were leading to more and more complex administrative procedures. Within the TU Berlin, area-specific software solutions were developed, which were partially interconnected.This often meant the duplication of data maintenance, work intensification and an insufficient focus on the customer. The executive board of theTU Berlin therefore decided on a comprehensive amalga- mation of IT processes in the framework of an integrated system with standard SAP software – thus setting an example within the German higher education landscape. TheTU Berlin project is also SAP’s largest public sector project in Germany. What are the aims of the campus management program? We want to boost customer satisfaction, reduce stress for employees, shorten the lines of communication, and define clear areas of responsibility. Of course, legal Der Autor ist Vizepräsident für Stu- dium und Lehre und Professor für Kommunikations- und Betriebs- systeme The author is vice president for study and teaching, and professor of communication and operating systems ©©TUBerlin/PR/UlrichDahl©©TUBerlin/PR©©TUBerlin/PR/UlrichDahl ©©DavidAusserhofer

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