Konzil vor der Entscheidung

Zwei Kandidaten für das Amt des TU-Präsidenten nominiert

 
Viele Aufgaben hat das Konzil nach dem Berliner Hochschulgesetz nicht. Doch eine wichtige Aufgabe hat es: Es wählt den Präsidenten und die Vizepräsidenten. Vier Jahre Amtszeit des TU-Präsidenten Dieter Schumann gehen am 31. März 1997 zu Ende, für eine weitere Kandidatur stand er nicht zur Verfügung. Die zweijährige Amtszeit der Vizepräsidenten endet zur selben Zeit. Neu gewählt werden muß demnach eine komplett neue Universitätsleitung. Die Wahlen sind für den 1. Wahlgang am 15. Januar 1997 angesetzt. Für das Amt des Präsidenten hat der Akademischen Senat (AS) der TU Berlin zwei Kandidaten nominiert. Es sind der Deutschdidaktiker und derzeitige Erste Vizepräsident, Professor Ulrich Steinmüller, und der Wirtschaftswissenschaftler, Professor Hans-Jürgen Ewers. Steinmüller wurde von der Reformfraktion vorgeschlagen, Ewers ist der Wunschkandidat der liberal-konservativen Fraktion im AS. Beide Kandidaten wurden bei der geheimen Abstimmung im AS offenbar durch die Vertreter der Liberalen Mitte in ihrer Kandidatur unterstützt.

Die Wahl des Ersten Vizepräsidenten wird nicht, wie geplant, am 15. Januar 1997 stattfinden. In der Sitzung des AS am 4. Dezember haben die Unabhängigen Hochschullehrer zwar einen Kandidaten für das Amt des Ersten Vizepräsidenten vorgeschlagen, den Ingenieurwissenschaftler Professor Günther Seliger. Doch aufgrund eines Antrags der Liberalen Mitte und der Reformfraktion kam es nicht zur Abstimmung. Mehrheitlich entschied der AS, die Nominierung des Ersten Vizepräsidenten zu verschieben. Präsidentschaftskandidat Steinmüller begründete diesen Antrag mit dem Wunsch seiner Fraktion, "eine pluralistisch zusammengesetzte Universitätsleitung zu bilden, in dem die verschiedenen hochschulpolitischen Gruppierungen der TU nach Möglichkeit vertreten sein sollen."

Leicht wird die Wahl für die 61 Konzilsmitglieder sicher nicht, denn sie entscheiden mit ihrer Wahl auch, wie sich das Profil der TU Berlin in der Zeit weiterer Finanzrestriktionen verändern wird.


In dieser Ausgabe von TU intern stellen die beiden Kandidaten ihre programmatischen Aussagen in zwei Beiträgen vor: "Erste Priorität ist der Universitätsumbau" von Hans-Jürgen Ewers und "Zusammenarbeit mit allen Gruppen" von Ulrich Steinmüller.

Außerdem haben präsentieren wir Ihnen Beiträge von Unterstützern der beiden Präsidentschaftsanwärter: 26 Professoren und eine Professorin unterstützen den Kandidaten der Reformfraktion in ihrem Beitrag "Gleichberechtigte Wissenschaftsbereiche". Professor Kurt Kutzler schreibt über den Wunschkandidaten der liberal-konservativen Fraktion "Sachverständige und effiziente Führung".

Außerdem stellen wir Ihnen Ulrich Steinmüller und Hans-Jürgen Ewers mit einer Kurzbiographie und einigen persönlichen Fragen vor.

tui


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