[TU Berlin] Medieninformation Nr. 109 - 27. April 2004 - Bearbeiter/in: cho


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Überblick über die Geschichte der TU Berlin

Medieninformationen zur 125-Jahr-Feier
- Die TU Berlin zum Jubiläum (Nr. 105)
- Netzwerk Wissenschaft – Inkubator für Qualität, Effizienz und Innovation 
(Nr. 108)
- Sun Microsystems und TU Berlin gründen Kompetenzzentrum für Grid-Services und e-Science (Nr. 113)
- Talente gewinnen und fördern (Nr. 111)
- Die Schultern, auf denen wir stehen
(Nr. 110)
- Visionen für die Zukunft - Präsentation der Fakultäten (Nr. 112)
- Studium und Perspektiven internationaler Studierender in Deutschland (Nr. 106)
- Neue Wege in der Ingenieurausbildung 
(Nr. 107)
- Überblick über die Geschichte der
TU Berlin (Nr. 109)
 

Überblick zur 125-Jahr-Feier

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Medieninformation zur Pressekonferenz
Einladung zur Festwoche
Die Geschichte der Technischen Universität Berlin beginnt nicht erst mit der Neugründung am 9. April 1946. Ihre bedeutendsten Vorgängereinrichtungen wurden Ende des 18. Jahrhunderts bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet: 1770 die Bergakademie, 1799 die Bauakademie und 1821 die Gewerbeakademie. Die beiden Letztgenannten verschmolzen 1879 zur Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin, deren Sitz ins damals eigenständige Charlottenburg verlegt wurde. Die Bergakademie wurde erst 1916 eingegliedert.

Aufstieg der Technikwissenschaften

Die Gründung von technischen Hochschulen im Laufe des 19. Jahrhunderts war Ausdruck der wachsenden Bedeutung von Technik und Ingenieurwissenschaften im Zuge der Industrialisierung: Der Bedarf an qualifizierten Ingenieuren nahm zu, gleichzeitig forderten die Ingenieure gesellschaftliche und wissenschaftliche Anerkennung. Mit der Verleihung des Promotionsrechtes 1899 im Rahmen der Feierlichkeiten an der TH Berlin zum 100. Gründungstag der Bauakademie wurden die technischen Hochschulen den Universitäten schließlich gleichgestellt.

Brennpunkt des Fortschritts

Zu dieser Zeit war die TH Berlin, wie der Verein deutscher Ingenieure 1906 schrieb, nicht für Preußen und Deutschland, sondern für alle Kulturländer "ein geistiger Mittelpunkt geworden, ein viel beneidetes Vorbild, ein Brennpunkt des technischen Fortschritts“. Namhafte Wissenschaftler prägten das Profil der Hochschule, darunter Adolf Slaby (1849-1913), einer der Wegbereiter der drahtlosen Telegrafie, und Ernst Ruska (1906-1988), der für die Erfindung des Elektronenmikroskops mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet wurde, und Hans Geiger (1882-1945), der den Geiger-Zähler entwickelte. Eng mit der Hochschule verbunden ist auch der Name von Konrad Zuse (1910-1995), der die erste prozessgesteuerte Rechenmaschine entwickelte.

Niedergang und Neugründung

Während der NS-Diktatur 1933-45 hielt nationalsozialistisches Gedankengut auch Einzug in die Technische Hochschule Berlin. Die Hochschule diente der NS-Diktatur; jüdische und politisch missliebige Wissenschaftler sowie Studierende wurden diskriminiert und vertrieben, darunter namhafte Forscher wie zum Beispiel der Physik-Nobelpreisträger Gustav Hertz (1887-1975) oder Georg Schlesinger (1874-1949), der Pionier des Fabrikbetriebs. Um den Bruch mit der Vergangenheit deutlich zu machen, wurde die Hochschule 1946 als "Technische Universität“ neugegründet. Der neue Name drückte das Bekenntnis zur "universitas humanitatis“ aus, die Selbstverpflichtung zur Humanität. 

Neue Herausforderungen

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Universität geprägt vom Ausbau der Kapazitäten, der Zunahme der Studierendenzahlen und der Integration der Pädagogischen Hochschule (1980). Parallel dazu entstanden neue Disziplinen wie etwa die Informatik. Heute bekommt die Universität immer stärker die Finanzknappheit der öffentlichen Haushalte zu spüren. Um Handlungsspielraum zurückzugewinnen, hat die TU Berlin einen umfassenden Reformkurs eingeschlagen, der neue Chancen eröffnet.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Kristina R. Zerges, Leiterin des Referates für Presse und Information, Tel.: 314-23922, E-Mail: zerges@tu-berlin.de
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