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TU intern 11-2016

TU intern · Nr. 11/2016 Seite 13 Menschen Christian Thomsen in die ­„acatech“ gewählt pp  Mitte Oktober 2016 wählte die Mitgliederversammlung der „acatech Deutsche Akademie der Technikwissen­ schaften“ den Physiker Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin, zum Mitglied. Der Akademie gehören mehr als 400 sehr renommierte Wissenschaft­ lerinnen und Wissenschaftler an. Sie ist die wichtigste Vertretung der deutschen Technikwissenschaften im In- und Aus­ land. www.acatech.de Einstein Visiting Fellows in ­ Chemie und Mathematik pp  Sowohl der Exzellenzcluster UniCat, dessen Sprecherschaft bei der TU Berlin liegt, als auch die Graduiertenschule Ber­ lin Mathematical School (BMS) konnten je einen Einstein Visiting Fellow in ihren Reihen an der TU Berlin begrüßen. Prof. Stephen P. Cramer von der University of California forscht künftig bei UniCat in der Arbeitsgruppe von TU-Professor Dr. Peter Hildebrandt und am Einstein Zen­ trum für Katalyse. Im Fokus seiner For­ schung steht die Frage, wie Bakterien mit Hilfe von speziellen Enzymen Stickstoff fixieren oder Wasserstoff produzieren. Felipe Cucker, Mathematikprofessor an der City University of Hong Kong, gilt als Spezialist für Numerik. In der Gruppe von TU-Professor Dr. John M. Sullivan analysiert er Algorithmen insbesondere hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit. Eine seiner Arbeiten führte beispielsweise zur ersten konsequenten mathematischen Modellierung und Analyse von kollekti­ ven tierischen Verhaltensmustern. Einsatz für Verbraucher- und Lehrkräftebildung pp  Mit dem Tower Person Award 2016 (TOPACE) des Instituts für Beruf­ liche Bildung und Arbeitslehre (IBBA) der TU Berlin wurde Bettina Dingler, Referentin für Jugend und Schule, in der Stiftung Warentest ausgezeichnet. Sie habe eine Vielzahl von Projekten für die Verbraucherbildung initiiert, koordi­ niert und kooperativ durchgeführt, hieß es in der Begründung der Jury, zu der der ehemalige Leiter des IBBA, Prof. Dr. Dr. h.c. Heiko Steffens, zählt. Besonders hervorgehoben wurden die Durchfüh­ rung des Wettbewerbs „Jugend testet“ mit ca. 2000 Teilnehmern jährlich sowie eine seit 40 Jahren bestehende Koopera­ tion mit Institutionen der universitären Lehrkräftebildung, insbesondere an der TU Berlin. Der Preis wurde im Jahr 2000 am IBBA gestiftet, um Persönlichkeiten zu würdigen, die sich um die Verbrau­ cherbildung verdient gemacht haben. GI-Junior-Fellow tu i  Dr. M e l a n i e Stilz, wis­ senschaft­ l i c h e Mitarbei­ terin am TU-Fach­ gebiet Ar­ beitsleh­ re/Technik und Parti­ zipation, wurde von der Gesellschaft für Infor­ matik e.V. (GI) zum GI-Junior-Fellow er­ nannt. Die GI bietet den Junior-Fellows einen Rahmen, eigenverantwortlich Ideen zur Gestaltung der Informatik in Wissenschaft und Gesellschaft zu entwi­ ckeln und umzusetzen. Darüber hinaus beraten sie den Vorstand und Präsidium und können maßgeblichen Einfluss auf die Ausrichtung der GI nehmen. Dr. Melanie Stilz arbeitet und forscht im Bereich Informatik, Bildung und Inter­ nationale Zusammenarbeit an der TU Berlin und als Mitbegründerin der Firma Konnektiv. Für ihre Promotion analysierte sie IT-Projekte im Bildungsbereich in Af­ ghanistan, unter anderem mit der Frage, welche Rolle technische Expertise bei der Planung und Umsetzung spielt. Ausgezeichnet Ausgezeichnet Aus der Hand des Nobelpreisträgers pp  Persönlich aus der Hand des Ber­ liner Chemie-Nobelpreisträgers 2007 Prof. Dr. Gerhard Ertl erhielt TU-Profes­ sor Dr. Peter Strasser Anfang Oktober 2016 den diesjährigen „Ertl Prize 2016“ überreicht. Dieser Preis wird nur alle zwei Jahre für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Katalyse vergeben. Peter Strasser forscht insbesondere zur Optimierung von Brennstoffzellen so­ wie zu metallischen Katalysatoren und liefert mit seiner Grundlagenforschung fundamental neue Erkenntnisse, um auch viele andere Materialien in ihrer Funktion als Katalysatoren zu verbes­ sern. Anlass der Preisvergabe war das „4th Ertl-Symposium on Chemical Pro­ cesses on Solid Surfaces“ mit dem The­ ma „Water at Interfaces“. Erst Mitte des Jahres hatte Strasser von der DECHEMA und der Deutschen Gesellschaft für Ka­ talyse für seine wegweisenden Arbeiten zur Entdeckung von hochaktiven bime­ tallischen Kern-Schale-Katalysatoren die Otto-Roelen-Medaille erhalten. Gesichter der TU Berlin ag  Über 150 Personen der TU Berlin hat Ma­ schinenbaustu­ dent Ali Mercan für seine Foto­ serie „Gesichter der TU Berlin“ porträtiert. Ob auf Facebook, Instagram oder in einem eigenen Blog: Die Serie ist ein großer Erfolg und hat uniweit Be­ achtung gefunden. Für diese besondere Leistung erhält Mercan dieses Jahr den „Preis der Vereinigten Studienstiftung für besonderes studentisches Engagement“ der Fakultät V. Seit September 2014 fo­ tografiert und befragt er Studierende, Professorinnen und Professoren oder Auszubildende: „Mein Ziel ist es, die An­ onymität unter den Tausenden an der TU Berlin tätigen Menschen zu brechen“, so Mercan. Wer mehr sehen möchte – rein­ klicken lohnt sich. http://gesichterdertub.blogspot.de DAAD-Preis für Flüchtlingshilfe bk  Iman Charara kommt aus dem Liba­ non, studiert Architektur an der TU Berlin und hat während ihres Masterstudiums nicht nur sehr gute akademische Leis­ tungen erbracht, sondern sich darüber hinaus auch im Bereich der Flüchtlings­ hilfe gesellschaftlich-sozial engagiert. So hat sie in einem Projekt die Berliner Flüchtlingsinitiativen und -angebote kartiert, in einem anderen an einer Nachbarschaftsschule für Geflüchtete mitgebaut und darüber hinaus in einem Verein Deutschunterricht für Flüchtlinge angeboten. Für diese Leistungen wurde sie Anfang Oktober mit dem DAAD-Preis geehrt, der an ausländische Studierende vergeben wird, um besondere akademi­ sche Leistungen und bemerkenswertes gesellschaftliches, insbesondere interkul­ turelles Engagement zu würdigen. Die Werke Aby Warburgs pp  Anfang Juni wurde der ehemaligen TU-Professorin für Literaturforschung und langjährigen Direktorin des Zentrums für Literatur und Kulturforschung Berlin (ZfL), Prof. Dr. Sigrid Weigel, der mit 25  000 Euro dotierte Aby-Warburg-Preis der Stadt Hamburg zugesprochen. Er würdigt Sigrid Weigels lebenslange Beschäftigung mit Warburg, die mit ihrer Züricher Antritts­ vorlesung zu Warburgs berühmtem Text zum Schlangenritual der Hopi-Indianer offiziell begann und über die Jahre in For­ schung und Lehre vielfachen Niederschlag gefunden hat. Als besonders verdienstvoll gilt die von ihr, selbst ursprünglich Ham­ burgerin, mit herausgegebene Ausgabe von Warburgs Werken in einem Band. Der Preis ist benannt nach dem 1866 in Hamburg geborenen Aby Warburg. Er zählt heute zu den einflussreichsten Kunst­ historikern des 20. Jahrhunderts. Der Preis wird im November 2016 im Hamburger Rathaus verliehen. Von Teheran nach Berlin Das Humboldtstipendium eröffnet Dr. Hamideh Hazrati ganz neue wissenschaftliche und kulturelle Perspektiven Der Anfang war verwirrend für Dr. Ha- mideh Hazrati: „Im März bin ich aus dem Iran nach Deutschland gekom- men. Aber in der ersten Zeit hier habe ich mindestens 20 Minuten am Tag da- mit zugebracht mein Labor wiederzu- finden. Und mit dem S-Bahn-Plan der Stadt Berlin war ich völlig überfordert.“ Heute kann die 31jährige Humboldtsti- pendiatin darüber lachen „aber am An- fang musste ich mich ganz schön umge- wöhnen – zumal ich damals noch kein Wort Deutsch sprach. In Teheran habe ich noch mit meinen Eltern und meinen Geschwistern zusammengelebt. Dort habe ich Chemie studiert und in orga- nischer Chemie promoviert. Anschlie- ßend war ich Postdoc am Royan-Institut in Teheran. Diese Zeit in Berlin ist das erste Mal, dass ich völlig selbstständig lebe und arbeite.“ Hamideh Hazrati hat die Arbeiten von Prof. Dr. Martin Oestreich, Ein- steinprofessor für organische Che- mie am Institut für Chemie der TU Berlin, in dessen Labors sie jetzt für zwei Jahre als Postdoc arbeitet, schon aus dem Iran verfolgt und sich ganz gezielt mit einem Projekt bei ihm beworben. „Ich erforsche neue, ein- fache Synthese-Wege für silikonhal- tige organische Moleküle, sogenannte Silane. Organosilane dienen als Bau- teile für viele andere, industriell sehr bedeutende Substanzen. Eine Ein- satzmöglichkeit ist zum Beispiel als Kopplungsmittel in der organischen und metallorganischen chemischen Industrie bei der Herstellung von verschiedensten Wirkstoffen. Diese reichen von Enzyminhibitoren für die Medizin bis zu verschiedenen Pestizi- den. Daneben haben diese silikonhal- tigen Bausteine vielfältige Einsatzge- biete in denWerkstoffwissenschaften oder der Katalyse“, erzählt Hamideh Hazrati. Neben den hochkarätigen wissen- schaftlichen Möglichkeiten, die sich Hamideh Hazrati in den Labors an der TU Berlin bieten, genießt sie vor allem die entspannte, internationale Atmosphäre dort und den intensi- ven Austausch mit anderen Wissen- schaftlern. „Wir sind sechs Postdocs und mehr als 20 Doktoranden aus verschiedenen Ländern und mit ver- schiedenen Expertisen, das ist nicht nur wissenschaftlich hochinteressant, sondern auch kulturell und sozial. Ich mache hier so viele neue Erfahrungen, die mich hoffentlich auf meinem Weg zur Wissenschaftlerin weiter bringen. Ohne das Georg-Forster-Forschungs- stipendium der Alexander von Hum- boldt Stiftung wäre mir das nicht möglich gewesen.“ Dr. Hamideh Haz- rati möchte in jedem Fall dauerhaft in der Forschung bleiben. „Ich würde gerne auf eine Professur hinarbeiten. Aber dafür benötige ich sehr viel mehr internationale Erfahrung. Daher überlege ich, nach dieser Stelle noch eine weitere Position im Ausland zu suchen.“ Vorerst jedoch genießt sie die Berliner Luft und das multikulturelle Angebot der Stadt. „Berlin gefällt mir als Stadt ausgezeichnet, es ist eine sehr grüne City mit einer internationalen Atmo- sphäre. Immer wenn ich zu viel im Labor war und mich mal entspannen möchte, fahre ich einfach an einen der vielen Berliner Seen, das genieße ich.“ Inzwischen belegt sie auch einen Deutschkurs – schon um den S-Bahn- Fahrplan lesen zu können und mehr von der Stadt zu erkunden. „DenWeg innerhalb der TU Berlin zu meinem Labor finde ich jetzt übrigens auf An- hieb!“ Katharina Jung Fruchtbare Zusammenarbeit mit Kuba Seit fast 20 Jahren hält Osvaldo Romero Kontakt zurTU Berlin, zuletzt als Gastprofessor – Konferenzen und gemeinsame Förderanträge sind die Folge „Es ist sehr wichtig, Internationalität persönlich zu erfahren. Die Welt wird ständig kleiner, die technischen und sozialen Herausforderungen wachsen – gerade auch für arme Länder wie Kuba“, sagt Prof. Dr.-Ing. Osvaldo Romero von der Universidad de Sanc- ti Spíritus in Kuba. Osvaldo Romero hat zwei Semester lang als Gastpro- fessor am Institut für Erziehungs- wissenschaft der TU Berlin geforscht sowie Seminare in den Masterstudi- engängen Berufliches Lehramt und Bildungswissenschaften durchgeführt. Deutschland biete viele innovativeAn- sätze in der Umwelttechnologie, aber auch im Bildungssystem, die für Kubas Entwicklung nutzbar gemacht werden könnten, findet der Professor, dessen Forschungsschwerpunkt die sozio- ökonomisch und ökologisch nachhal- tige gesellschaftliche Entwicklung ist und der unter anderem das kubanische Energieministerium berät. Insbesonde- re geht es dabei um die Förderung des Wissenstransfers im Bereich Biogas- technologie nach Kuba. In Kuba setzt er sich als Direktor für internationale Beziehungen und Vize- rektor für Forschung,Absolventenstu- dien und internationale Beziehungen für eine stärkere internationale Öff- nung der Universität, für enge Koope- rationen mit deutschen Hochschulen, insbesondere mit der TU Berlin, ein. Kooperationen, gemeinsame Konfe- renzen, Qualifikationsarbeiten, Work- shops und Veröffentlichungen waren die Folge und mehr als 30 Kubane­ rinnen und Kubaner reisten nach Deutschland und mehr als 60 Deut- sche reisten nach Kuba. Seit 2012 leitet Romero an seiner Universität eine transdisziplinäre Ar- beitsgruppe, die ökologisch und sozial nachhaltige Lösungen in Landwirt- schaft, Produktion von erneuerbaren Energien und Tourismus erforscht. 2013 initiierte der emeritierte TU- Prof. Dr. Werner Siebel, unterstützt vom DAAD, die Gründung des „Ale- xander und Wilhelm von Humboldt Lehrstuhls für deutsche Sprache und Kultur“ an der Universidad de Sancti Spíritus, der die Kooperationsaktivitä- ten mit Deutschland koordiniert. Prof. Dr. Kirsten Lehmkuhl, Fachgebiet Er- ziehungswissenschaft/Schul- und Be- rufspädagogik initiierte kurz darauf eine Kooperationsvereinbarung mit dem Institut für Erziehungswissen- schaften. Eine deutsch-kubanische Arbeitskonferenz imApril 2016, orga- nisiert von Romero, thematisierte die Verschränkung der drei Themenfelder unter berufsbildender Perspektive. Romero möchte nun insbesondere die Selbstständigkeit und Forschungsori- entierung der Studierenden in Kuba fördern. Mehrere Förderanträge für neue gemeinsame transdisziplinäre Projekte zu den Herausforderungen der kubanischen Entwicklung sind ebenfalls bereits auf demWeg. Marcus Eckelt/tui Osvaldo Romero © © privat © © privat © © Katharina Jung © © Dany Castillo

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