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TU intern 11-2016

Seite 4 TU intern · Nr. 11/2016 Innenansichten Aus „Aleph“ wird „Alma“ Die neue Software verspricht eine optimierte Unterstützung derArbeitsabläufe in der Universitätsbibliothek Selbst Bibliotheks-Software kommt in die Jahre – so auch das System „Aleph“, das in der Uni- versitätsbibliothek derTU Berlin seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz ist. Im Dezember 2016 ist es so weit: die Universitäts- bibliothek nimmt „Alma“, ein neues, cloudbasiertes System, für das gesamte Bibliothekssys- tem – auch für die Fachbibliothe- ken „Die Bibliothek Wirtschaft & Management“, „Mathemati- sche Fachbibliothek“ und „Bib- liothek des Zentrums für Antise- mitismusforschung“ – in Betrieb. Bei der Medienbereitstellung und dem Informationsaustausch hat sich in den letzten Jahren viel getan, was auch die Arbeitspro- zesse der Bibliotheken stark be- einflusst hat. So stieß „Aleph“, das alte System, nun an seine Grenzen. „Alma“ verspricht gleichzeitig weniger technischen Betreuungsaufwand sowie eine optimale Unterstützung der ge- änderten Arbeitsabläufe. Ein Beispiel: Um die lizenzierten elektronischen Zeitschriften, Datenbanken und E- Books campusweit freizuschalten, mussten die Bibliotheksbeschäftigten bislang in ein anderes System wech- seln. Mit „Alma“ kann dieser Schritt künftig integriert werden, denn „Alma“ arbeitet nahtlos mit dem Re- cherchesystem „Primo“ zusammen, in dem Benutzerinnen und Benutzer ihre Recherchen, Ausleihen und Vor- merkungen durchführen können. Die vier Berliner Universitätsbiblio- theken wechseln gemeinsam von „Aleph“ zu „Alma“, wo- bei die TU Berlin und die UdK Berlin, die ihre Bibliotheken in einem Haus haben, ein ge- meinsames, die FU Berlin und die HU zu Berlin jeweils eige- ne „Alma“-Systeme betrei- ben werden. Der gemeinsame „Alma“-Vertrag wurde von TU-Kanzlerin und UdK-Kanz- ler im März 2015 unterzeich- net. Da damit erstmals eine cloud- basierte Lösung in der Universi- tätsbibliothek eingeführt wird, erfuhren sensible Bereiche wie Datenschutz und Datensicher- heit bei der Vertragsgestaltung besondere Aufmerksamkeit. Die Hard- und Software-Platt- form, auf der die datenschutz- rechtlich relevanten personen- bezogenen Daten verarbeitet und gespeichert werden, be- findet sich in Amsterdam und somit im europäischen Rechts- raum – eine grundlegende Bedingung für den Einsatz des „Alma“-Systems. Die Datenschutzbeauftragten der Uni- versitäten sowie des Landes waren in die Vertragsverhandlungen involviert und haben die datenschutzrechtlichen und Sicherheitsbestimmungen ausge- handelt. Damit ist sichergestellt, dass die Verträge ein hohes Schutzniveau auf Grundlage der geltenden Daten- schutzregelungen haben. Ähnliches gilt für das Sicherheitskonzept. Es wurde auf Basis der Richtlinien für Cloud Computing des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik erarbeitet. Nach mehr als einjähriger intensiver Arbeit im Hintergrund der Biblio- theken sind nun alle Abläufe von der Erwerbung über die Katalogisierung bis hin zurAusleihverbuchung auf das neue System umgestellt.Von diesen in- ternen intensiven Arbeiten haben die Benutzerinnen und Benutzer bisher kaum etwas gemerkt. Die Universitäts- bibliothek und die Fachbibliotheken sind nach wie vor bemüht, die Service- Einschränkungen auf ein Minimum zu begrenzen. Zum Projektende hin geht es allerdings nicht ganz ohne. Über mögliche Einschränkungen oder Ver- änderungen informieren die Bibliothe- ken vor Ort, über ihre Webseiten und in den sozialen Medien. Monika Kuberek Universitätsbibliothek www.ub.tu-berlin.de/almafaqs www.ub.tu-berlin.de www.dbwm.tu-berlin.de www.math.tu-berlin.de/mfb/mfb Preisträgerinnen „Fair für Familie“ geehrt Gleich drei Konzepte thematisieren Kinderbetreuung in den Ferien Viele Mütter und Väter wollen Karriere machen und trotzdem Zeit für Familie und Kinder haben. Immer mehr Men- schen pflegen ihre älteren Angehörigen zu Hause. Das alles braucht vor allem eins: Zeit. Aber auch innovative Kon- zepte, die eine ausgeglichene Work- Life-Balance unterstützen. Die TU Berlin legt großen Wert darauf, ein familienfreundlicherArbeitgeber zu sein.Getreu dem Motto,dass die Betrof- fenen meist die besten Ideen haben, hat sie den Wettbewerb „Fair für Familie“ ins Leben gerufen. Alle TU-Mitglieder (Beschäftigte und Studierende) waren aufgerufen, entweder familienfreund- liche Vorgesetzte oder Bereiche als Preisträger vorzuschlagen oder neue Projekte/Ideen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Insgesamt elf Vorschläge sind eingegangen“, berichtet Diana Erbach aus dem Servicebereich Familienbüro derTU Berlin. Am 10. November – auf dem Fami- lienaktionstag der TU Berlin  – wur- den die drei Preisträgerinnen geehrt und ein Sonderpreis vergeben. 2000 Euro konnte die interdisziplinäre Jury verteilen. Alle drei Preisträgerinnen, Charlotte Reinisch, Leiterin der Ge- schäftsstelle Joint Programmes bei der Zentralen Frauenbeauftragten, Bettina Liedtke vom Schulbüro der TU Berlin und Kathleen Krüger, Servicebereich Personalentwicklung und Weiterbil- dung der Abteilung II, entwickelten Konzepte für die Kinderbetreuung während der Schulferien. Ein deut- licher Hinweis auf die Notwendigkeit solcher Maßnah- men. Als alleinerziehen- de, berufstätige Mutter weiß Bettina Liedtke, dass ein Netzwerk von Freun- den und Familie notwendig ist, um die Schulferien zu organisieren – und wie schwer es ist, wenn auf ein solches Netzwerk nicht zurückgegriffen wer- den kann. „Grundschulkinder imAlter zwischen neun und zwölf Jahren kön- nen sich in der Regel noch nicht den ganzen Tag selbst versorgen. Anderer- seits steht ihnen häufig auch kein Hort- platz mehr zu. Deshalb habe ich das TUhuWintercamp initiiert, das in den kommenden Winterferien zum ersten Mal stattfinden soll.“ Digitalisierung der Gesellschaft ist das Motto – meh- rere Bereiche derTU, wie zum Beispiel das dEIn Labor, das Chemielabor, die Glasbläserei, die Mineralogische Schausammlung und einige andere, haben bereits zugestimmt, eineWoche lang ein anspruchsvolles Programm für die Kinder von TU-Mitarbeitern und -Mitarbeiterinnen zusammenzu- stellen. Charlotte Reinisch kennt das Problem, Betreuungsmöglichkeiten während der Schulferien oder Brü- ckentage organisie- ren zu müssen, von vielen Freunden und Kollegen: „Es gibt immer wieder Engpässe im Jahr für die Betreuung von Schulkindern, zum Beispiel kurz vor Ostern oder Weihnachten, wenn Eltern noch arbeiten müssen, aber Kinder schon freihaben. Daher ruft meinVorschlag dazu auf, in derTU so- genannte ,Family Days‘ einzuführen. An diesenTagen dürfen Kinder mit ins Büro genommen werden oder – falls dies räumlich oder technisch nicht möglich ist – es sollte eine kostenlose Betreuungsmöglichkeit eingerichtet werden. Das würde viele Engpässe abfedern“, so Charlotte Reinisch. „30 Urlaubstage und 66 Ferientage – das steht einfach in einem Missverhält- nis“, weiß Kathleen Krüger, selber Mut- ter von zwei Kindern. „Nicht jeder hat die Möglichkeit, seine Kinder zu Sport- Camps oder Ähnlichem zu schicken. Daher schlage ich als Pilotprojekt eine einwöchige Ferienbetreuung für die Kinder aller Beschäftigten derTU vor.“ Da nicht alle gutenAnsätze auf einmal finanziert werden können, einigten sich die drei Preisträgerinnen bei einem ge- meinsamen Termin mit dem Familien- büro darauf, ein gemeinsames neues Projekt umzusetzen und dabei Prio- ritäten zu setzen. In 2017 soll es eine Ferienwoche und einen Brückentag lang Kinderbetreuung an der TU Ber- lin geben. Dazu könnte aus den über 50 Schülerprojekten derTU Berlin, die sich vor allem an Externe richten, ein Ferienbetreuungsangebot entwickelt werden. Mit den 2000 Euro Preisgeld soll eine Koordinatorin oder ein Ko- ordinator finanziert werden, die oder der mit den Projektleitern Kontakt aufnimmt und ein Rahmenprogramm so organisiert und dokumentiert, dass auf dieser Grundlage in Zukunft regel- mäßig Ferienbetreuung an derTU orga- nisiert werden kann. Katharina Jung www.personalabteilung.tu-berlin.de/familie/ menue/tu_berlindeindexphpid144919/2016/ Sonderpreis Hilfe für Azubis Einen Sonderpreis in Form eines Bü­ chergutscheins von 30 Euro sprach die Jury dem Vorschlag von Dorina Bela zu. Die 26-jährige Mutter von zwei Söhnen absolviert an der TU Berlin eine Ausbildung zur Verwal­ tungsfachangestellten. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig es ist, an Kita- Schließtagen oder für eine Klausurvorbe­ reitung, eine Betreuung für Kinder zu finden. Azubis mit Familie haben besonders hohe Lebenshal­ tungskosten. Eine Unterstützung bei dem Erwerb von Schulbüchern stelle ich mir da sehr hilfreich vor“, so die Auszubildende, die derzeit die Verwaltungsakademie in Berlin besucht. Ihr Vorschlag, im Rahmen des Kinderbetreuungsangebotes den TU-Auszubildenden ein eigenes Budget zur Verfügung zu stellen, um Prüfungsvorbereitung und auch Berufsschultage zu überbrücken, hat die Jury überzeugt. Hier bedürfe es jedoch einer langfristigen und strukturellen Lösung. Bettina Liedtke, Charlotte Reinisch und Kathleen Krüger (v. l.) überzeugten die interdisziplinäre Jury Das cloudbasierte System „Alma“ wird auch bei der Bereit­ stellung von E-Books, E-Zeitschriften und Datenbanken helfen © © TU Berlin/PR/Philipp Arnoldt Wir sind TU Berlin Dozent, Integrations- helfer und Motivator Ohne sie geht gar nichts.Viele gute Geister sorgen in der Universität dafür, dass der Betrieb von For- schung und Lehre gut läuft. „TU intern“ stellt einige von ihnen vor. kj  „Ist ein Ranger so etwas wie ein Wald-Freak?“ Die Stilblüten seiner Schüler lassen den 33-jährigenAn- dreas Wiebel nur noch manchmal schmunzeln. Er arbeitet am Stu- dienkolleg der TU Berlin als DaF- Lehrer (Deutsch als Fremdsprache) für studieninteressierte Geflüchte- te: „Als DaF-Lehrer versteht man alles.“War er nach seinem Studium der Germanistik, Politik und Phi- losophie selbst lange international unterwegs, kommt die Internatio- nalität jetzt in seinen Klassenraum. Seit 2015 arbeitet er am Studien- kolleg der TU Berlin – seit diesem Sommer ist er fest angestellt. „Neben der Funktion des Sprach- lehrers sind wir immer auch ein bisschen Integrationshelfer. Da muss mal Behördenpost übersetzt, ein günstiges Fahrrad oder eine preiswerteWohnung gefunden wer- den“, soAndreasWiebel. Für ihn ist es schon ein Unterschied, ob in sei- ner Klasse Geflüchtete sitzen oder nicht. „Das sind überwiegend klu- ge, motivierte Menschen.Anderer- seits sind sie völlig abgeschnitten von ihrem gewohnten Leben und abhängig von der Gunst und Hilfe anderer, das beeinflusst natürlich das eigene Selbstwertgefühl und die Lebenskraft der Studierenden.“ Wir sind gleichzeitig auch Integrations­helfer Wie in jeder Gruppe, so sind auch unter den Geflüchteten die Be- dürfnisse und Probleme sehr un- terschiedlich: Die einen lernen eher über das Gehör, die anderen bevorzugen dieArbeit mit Medien. „Als Lehrer muss ich den eigenen Unterricht immer wieder reflek- tieren und auf die Lebenswelt der Teilnehmer und Teilnehmerinnen maßschneidern.“ Um Sprache zu lernen, braucht man Zeit  – viel Zeit –, und genau davon gibt es in den Kursen oft zu wenig. „Nach sechs Monaten Deutschkurs, fünf Tage dieWoche, ohne nennenswer- te Pausen, rauscht die Motivation schon mal in den Keller.“ Für die Lehrer bedeuten die Sprachkurse für Geflüchtete vor allem einen extrem hohen formalen Organisa- tionsaufwand und intensive inhalt- liche Koordination. „Das ist ein Pi- lotprojekt, da muss man als Dozent auch strukturell mitdenken.“ Und dann ist da noch die Sache mit dem kulturellen Hintergrund: „Ab einem gewissen Sprachniveau geht es nicht nur um Wortschatz oder Grammatik, sondern um neueThe- men,Ansichten,Werte – einen neu- en Horizont. Das führt bei über- wiegend arabischem Hintergrund der Geflüchteten zu anderen Dis- kussionen als in einem gemischt in- ternational besetzten Sprachkurs.“ Was Andreas Wiebel an seinem Beruf schätzt? „Das unmittelbare Feedback. Im besten Fall herrscht Begeisterung auf beiden Seiten.“ Andreas Wiebel lehrt Deutsch als Fremd­ sprache © © privat © © @berlinerpost via Instagram © © privat 30 Urlaubstage und 66 Ferientage – das steht einfach in einem ­Missverhältnis Kathleen Krüger, Abteilung II

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