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TUI_07_09_2016

Seite 2TU intern · Nr. 7–9/2016 Aktuell Höllerer-Vorlesung Musik gestern und heute pp  DasVerhältnis zwischen Kunst und Kommerz, von E- zu U-Musik, von Gegebenheit der Gegenwart zu Wünschen für die Zukunft war das Thema von Prof. Dr. NikeWag- ner, der Urenkelin RichardWagners und Intendantin der internationalen Beethovenfeste Bonn. Sie hielt am 12. Juli 2016 die traditionelle Höl- lerer-Vorlesung, die die Gesellschaft von Freunden derTU Berlin jährlich im Andenken an den großen Dich- ter, Denker und Literaturwissen- schaftler derTU Berlin,Walter Höl- lerer, veranstaltet. Ob der moderne Musikbetrieb etwa das Ende Beet- hovens, des klingenden deutschen Welterbes, bedeuten würde, wie es der provokante Titel ihres Vortra- ges befürchten ließ – so weit ging die Musik-, Theater- und Literatur- wissenschaftlerin denn doch nicht, sondern zeigte auf, welche Quelle musikalischer Inspiration der Su- perstar der Klassik noch immer ist. Für Ende 2016 und Anfang 2017 können sich Interessierte auf zwei weitere Highlights der „Freunde“ freuen. Im November 2016 wird es im Lichthof einen „Think Tank“ zumThema „Audielle Marketingun- terstützung“ geben, im Januar ein „Technologieforum“, das sich mit künstlicher Intelligenz befasst. www.freunde.tu-berlin.de Nike Wagner Hochschulpolitik Externe Kuratoriumsmitglieder vorgeschlagen tui  Ende Juni schlug der Akademische Senat der TU Berlin der Berliner Wis- senschaftssenatorin Persönlichkeiten als externe Mitglieder des TU-Kuratoriums für die Amtszeit vom 1.  10.  2016 bis 30. 9. 2018 vor: Ulla Burchardt (Bera- terin Bildung, Forschung, Technologie- bewertung, Dortmund/Berlin); Stefan Gerdsmeier (ehem. Vorstandsmitglied der Berliner Volksbank eG); Prof. Dr.- Ing. Matthias Kleiner (Präsident der Leibniz-Gemeinschaft); Prof. Dr. Gesine Schwan (Leiterin Humboldt-Viadrina Governance Platform); Susanne Stum- penhusen (Landesbezirksleiterin Berlin- Brandenburg der Gewerkschaft ver.di); Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Rita Süssmuth (Bundestagspräsidentin a. D.). Alle Personen waren bereits im zuvor am- tierenden Kuratorium tätig und hatten sich zu einer weiteren Amtszeit bereit erklärt. SETUB-Rat gewählt tui  Für eine Amtszeit vom 1. Oktober 2016 bis zum 30. September 2018 wur- den im Juni 2016 die Mitglieder des Ra- tes der Zentraleinrichtung Lehrkräftebil- dung der Technischen Universität Berlin (School of Education TU Berlin, SETUB) gewählt. Die sieben Sitze für Hochschul- lehrende besetzen künftig: Hans-Liudger Dienel, Etienne Emmrich, Susann Fegter, Clemens Gühmann, Volker Schmid, Ulf Schrader und Friedhelm Schütte. Die akademischen Beschäftigten werden vertreten durch Stephanie Grundmann und Ayla Kadi. Die Studierenden schi- cken Mirko Köpke und Yvonne Piechula in das Gremium. Die sonstigen Beschäf- tigten haben sich für Monika Roska und Diemut Ophardt entschieden. Als Zent- ralinstitut bietet SETUB seit 2015 fakul- tätsübergreifend allen TU-Lehramtsstu- dierenden eine Heimat. Weit gespanntes Kommunikationsnetz Die Berlin-BrandenburgischeAkademie derWissenschaften hat fünf neue Mitglieder gewählt – drei stammen aus derTU Berlin pp  Seit mehr als 300 Jahren ver- einigt die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften die herausragenden Wissenschaftler ihrer Zeit. 79 Nobelpreisträger prägen ihre Geschichte. Zum Mitglied kann beru- fen werden, wer sich durch herausra- gende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat. Nun hat sie fünf neue Mitglieder gewählt. Drei von ih- nen kommen aus der TU Berlin. Am 11. Juni 2016 erhielten die neuen Mit- glieder ihre Urkunden. Damit sind 15 TU-Professorinnen und Professoren Mitglieder der BBAW. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung? Gitta Kutyniok: Ich bin glücklich über meine Wahl und die Aufnahme in die BBAW und empfinde dies als große Ehre. Gleichzeitig sehe ich es auch als hochinteressante Chance, insbe- sondere auf interdisziplinärer Ebene neue Kontakte zu knüpfen und mich auf vielfältigeWeise für dieAkademie zu engagieren. Bénédicte Savoy: Sie bedeutet mir sehr viel. Die Akademie hat eine lan- ge historischeTradition und sie ist eine sehr weit vernetzte Institution, die eine wichtige soziale Verantwortung trägt, indem sie Themen von großer gesellschaftlicher Relevanz aufgreift. Eckart Uhlmann: Sie ist für mich höchs- te Ehre undVerpflichtung zugleich. Die Chance, mit Blick auf eine 300-jährige Tradition in einer der angesehensten Akademien weltweit hoch transdis- ziplinär zu arbeiten und Themen zu entwickeln, ist wohl einmalig. Diese Transdisziplinarität erweitert noch ein- mal dieThemen, die ich als Mitglied der renommierten internationalen produk- tionswissenschaftlichen Gesellschaft CIRP heute schon bearbeite. Die Akademie forscht und berät zu ge- sellschaftlichen Zukunftsfragen und bie- tet ein Forum für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Welche Aufgaben erwarten Sie dort? Gitta Kutyniok: Die BBAW betreut zahlreiche interdisziplinäre For- schungsinitiativen, unter anderem sogenannte Akademievorhaben so- wie die TELOTA-Initiative innerhalb der Digital Humanities Community, also der Initiative zur verstärkten An- wendung von digitalen Technologien in den Geisteswissenschaften. Neben der Teilnahme an und Mitwirkung bei Veranstaltungen der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Klasse, freue ich mich somit schon insbesondere auf die Mitarbeit in solchen Initiativen und den sich hieraus ergebenden Diskussi- onen und Herausforderungen. Bénédicte Savoy: Ich bin schon sehr gespannt insbesondere auf das inter- disziplinäre Arbeiten mit den Kolle- ginnen und Kollegen an der Akade- mie. Viele wichtige Zukunftsthemen sind nur noch im Zusammenwirken verschiedener Disziplinen zu durch- dringen und zu innovativen Lösungen zu führen. Ich werde dort viele Ge- spräche auch mit Wissenschaftskol- leginnen und -kollegen aus gänzlich unterschiedlichen Fachgebieten führen können. Die Berlin-Brandenburgische Akademie bietet dafür ein außeror- dentlich weit gespanntes Kommuni- kationsnetz. Eckart Uhlmann: Gerade in einer Ar- beitsakademie in enger Zusammen- arbeit mit den Kollegen der mathe- matisch-naturwissenschaftlichen und biowissenschaftlich-medizinischen Klasse sehe ich als Technikwissen- schaftler hervorragende Möglichkei- ten, das weltweite aus Deutschland geprägte Markenzeichen „Industrie 4.0“ weiter zu entwickeln. Hier kom- men sogar sozialwissenschaftlicheAs- pekte zum Tragen – Elemente unserer täglichenArbeit am PTZ. Herr Professor Mehrmann, wenn alles nach Plan läuft, wird die TU Berlin im Jahr 2020 ein neues Forschungsgebäude haben – das Interdisziplinäre Zentrum für Modellierung und Simulation, kurz IMoS. Für wen ist dieser Neubau und woran wird geforscht? Auf der Grundlage von mathemati- schen Modellen sind wir heute in der Lage, im Computer neue Produkte oder Prozesse zu simulieren. Und da wir das können, können wir auch versuchen, ihre Eigenschaften zu op- timieren, zum Beispiel dahin gehend, dass sie viel weniger Energie verbrau- chen. Um das zu erreichen, müssen Ingenieure, Mathematiker, Naturwis- senschaftler und Informatiker zusam- menarbeiten. In dem Gebäude werden deshalb interdisziplinäre Arbeitsgrup- pen zu den fünf Schwerpunkten Infra- strukturnetze, Data Science,Turbinen, Kontrolle selbstorganisierender nicht- linearer Systeme sowie Geometrie und Visualisierung forschen. Vier die- ser Schwerpunkte sind auch Themen von Sonderforschungsbereichen an der TU Berlin. Außerdem werden die „Berlin International Graduate School in Model and Simulation based Re- search“, das 3D-Labor der TU Berlin sowie die Geschäftsstelle und die TU- Forschungsgruppe des Forschungszen- trums MATHEON dort untergebracht werden. Der Großteil der in diesen Bereichen und Einrichtungen forschenden Wissenschaft- lerinnen und Wissenschaftler arbeitet auf dem TU-Campus hier in Charlottenburg, und auf dem sind die Wege kurz. Warum ein neues Gebäude? Die Arbeiten in den genannten Ein- richtungen zeichnen sich ausnahmslos durch eine hohe Interdisziplinarität aus und genau diese Interdisziplinari- tät ist der Schlüssel, um zu verstehen, warum dieses Gebäude notwendig ist. Ich bin in drei der Sonderforschungs- bereiche involviert und meine lang- jährige Erfahrung auf dem Gebiet des interdisziplinären Forschens zeigt, dass wir dafür grundsätzlich neue Be- dingungen brauchen. Die Realität ist doch, dass wir uns einmal im Monat sehen und zuvor auch noch einenTer- min vereinbaren müssen. So kann man interdisziplinär nicht arbeiten. Dafür sind die Themen viel zu komplex. Wenn wir wirklich neue Erkenntnisse gewinnen wollen, dann geht das nur, indem die jeweiligen Teams zusam- mensitzen und sich täglich  – wenn Sie so wollen – in die Augen schauen. Meiner Meinung nach wird nur diese räumliche Nähe einen Quantensprung in den Ergebnissen bringen. Ohne Ihren Einsatz würde es den Plan für den Bau nicht geben. Was war Ihr Mo- tiv – dass interdisziplinäres Forschen noch nicht so richtig funktioniert? Ja, auch. Seit 50 Jahren ist das ein heh- res Ziel, aber wir Wissenschaftler tun uns noch immer schwer damit, auch weil die wissenschaftlichen Sprachen zum Beispiel eines Strömungsmecha- nikers und eines Mathematikers ver- schieden sind. Interdisziplinäres Ar- beiten will gelernt sein. Deshalb wird in dem Zentrum auch die Graduierten- schule ihren neuen Sitz haben. Deren Promovenden sollen interdisziplinäres Denken direkt im Forschungsprozess lernen. In der Lehre wird dies bislang ja nur äußerst rudimentär vermittelt. Wir müssen diesbezüglich eine völlig neue Wissenschaftsgeneration ausbil- den. Im MATHEON übrigens wurde das 14 Jahre lang geübt. Da haben wir als Mathematiker unsere Insel Mathematik verlassen und daran ge- arbeitet, wie wir die Mathematik als Schlüsseltechnologie zum Beispiel für die Medizin, im Verkehr und bei der Energieversorgung nutzbar machen. Inwiefern wird sich denn in der Architek- tur das Anliegen, in dem Gebäude inter- disziplinär zu forschen, widerspiegeln? Um darauf antworten zu können, ist es noch zu früh.Aber ja: Das wird die Herausforderung werden, innovative architektonische Lösungen zu finden, die das interdisziplinäre Arbeiten be- fördern.Auf die Ideen bin ich sehr ge- spannt, und ich wünsche mir mehr als nur aneinandergereihte Büros. Die TU Berlin forscht daran, ein energie- effizienter Hochschulcampus zu werden. IMoS wird auf diesem Campus gebaut. Außerdem gibt es an der Universität hinsichtlich Ressourcenmanagement, Klimaschutz, smarter Baustoffe ein un- glaubliches Reservoir an Wissen. Wird das Zentrum ein Beispiel für ein nachhaltiges Gebäude werden? Das ist meinWunsch. Ob derWirklich- keit wird, weiß ich nicht. Das Interview führte Sybille Nitsche Gitta Kutyniok Bénédicte Savoy Eckart Uhlmann Die neuen BBAW-Mitglieder aus der TU berlin Gitta Kutyniok: Mathematik, Einstein-Professorin an der TU Berlin (Mathematisch-Naturwissenschaftli- che Klasse der BBAW) Bénédicte Savoy: Kunstge- schichte, Professorin am Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der TU Berlin, Leiterin des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne (Geisteswissenschaftliche Klasse der BBAW) Eckart Uhlmann: Maschinenbau/ Produktionstechnik, Professor für Fertigungslehre, Produktionstechnik und Werkzeugmaschinen und Leiter des Instituts für Werkzeugmaschi- nen und Fabrikbetrieb der TU Berlin (IWF) sowie Direktor des Fraunhofer- Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) (Technik- wissenschaftliche Klasse der BBAW) Straße des 17. Juni TU-Hauptgebäude geplanter Forschungsneubau IMoS U n i v e r s i t ä t s b i b l i o t h e k F a s a n e n s t r a ß e B a h n h o f Z o o Mehr als nur aneinandergereihte Büros InterdisziplinäresArbeiten funktioniere noch nicht, sagt Mathematik-ProfessorVolker Mehrmann. Mit dem Bau eines neuen Forschungsgebäudes will er das ändern NACH gefragt bei … Prof. Dr. Volker Mehrmann, Leiter der Arbeitsgruppe Mo- dellierung, Numerik, Differen- tialgleichungen im Institut für Mathematik, langjähriger Sprecher des Forschungszent- rums MATHEON © © yello z bgm © © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl © © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl © © Cornelis_Gollhardt

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